Rounders

Rounders ist eine Ballsportart (Schlagballspiel) von den britischen Inseln, das in englischen Quellen bereits 1744 als Baseball (!) bezeichnet wird. (A Little Pretty Pocketbook). Ebenso nennt es Johann Christoph Friedrich GutsMuths 1796 in seiner Sammlung „Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes“: Ball mit Freistätten (oder Das englische Baseball).

Es hat ein (fast) quadratisches Spielfeld mit 4 Malen, „Bases“, die umrundet werden müssen. Auch die Regeln scheinen dem amerikanischen Spiel sehr ähnlich zu sein. Der Unterschied im Grundriss: Beim englischen Rounders ist das vierte Laufmal nicht identisch mit dem Schlagmal. Der komplette Streckenzug ergibt somit ein offenes Fünfeck. (In Irland hingegen ist die Begrenzung quadratisch. In der Beschreibung bei GutsMuths waren es so viele Male, wie Spieler in einer Mannschaft). In der deutschen Sportliteratur werden zumeist Cricket und Schlagball als Urahnen des Baseball betrachtet. Aber die Unterschiede dieser beiden Spiele zum Baseball sind bedeutend größer als zwischen Rounders und Baseball. Heute erkennen selbst amerikanische Sportler die frappierende Ähnlichkeit zwischen Rounders und Softball.

Rounders wird überwiegend von Kindern und Jugendlichen, besonders in Schulen, gespielt (in Großbritannien etwa 2 Millionen). Erst seit 1943 gibt es einen britischen Dachverband, die National Rounders Association. In Irland ist die GAA (Gaelic Athletic Association) zuständig.

Auf internationale Wettkämpfe gibt es keine Hinweise. In Großbritannien existieren Regionalligen (eine davon für Wales), erste „Länderspiele“ (zwischen England, Wales und der Isle of Man) werden seit 1977 ausgetragen. Nationale Meisterschaften gibt es in Großbritannien für Schulmannschaften verschiedener Altersgruppen, in Irland auch für Erwachsene (= Clubs). Darüber hinaus gibt es Turniere, an denen sowohl Länder- als auch Clubmannschaften teilnehmen.