Mesoamerikanisches Ballspiel

Das Mesoamerikanische Ballspiel war sowohl Spiel als auch Ritual für die mesoamerikanischen Völker der präkolumbischen Zeit. Die ersten bekannten Spieler sind Olmeken, ob sie auch die Erfinder sind, ist nicht gewiss. Die enge Verbindung zwischen Ritual, Schlichtungsinstanz und Spiel/Sport hatte bis zur Eroberung des Kontinentes durch die Europäer (1492) und der weitgehenden kulturellen Zerstörung eine bedeutende Rolle inne.

So gelangte auch dieses Ballspiel als Sport nach Europa. Es wird berichtet, dass Kaiser Karl V von Hernán Cortés eine aztekische Ballspielmannschaft vorgeführt bekam. Auch heute noch werden Varianten des Mesoamerikanischen Ballspiels gespielt. In Mexiko ist dies beispielsweise das Ulama-Ballspiel.

Während der drei Jahrtausende, in denen das Spiel gespielt wurde, änderten sich die Regeln immer wieder: Die Zahl der teilnehmenden Spieler, die Körperstellen mit denen der Ball berührt werden durfte, die Folgen eines verlorenen Spieles. Die gesellschaftliche Bedeutung des Spiels änderte sich ebenfalls. So gibt es Berichte wonach mit einem Spiel der Ausgang von Kriegen entschieden wurde, Kriegsgefangene um ihr Überleben spielten, um große Werte gewettet wurde oder dass es der Mittelpunkt von Volksfesten war. Eine sehr ausführliche Schilderung des Spieles gibt der Dominikaner Diego Durán.